TSV Hessental Abteilung Tischtennis

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Manchmal ist man nach dem Spiel wirklich zerknittert

 

 
So ballsicher sollte man sein

Geschichte der Tischtennisabteilung des TSV Hessental

- eine aktualisierte Version des Artikels in der Festschrift des TSV Hessental
zum 75jährigen Bestehen

von
Harald Barg, Werner Kalmbach, Otto Windmüller

Zu Beginn der 60er Jahre erkannte der TSV, dass man neben Fußball ein weiteres Standbein benötigte und das sportliche Angebot erweitern musste. Tischtennis erlebte zu jener Zeit einen großen Aufschwung. Deshalb regte im Herbst 1961 Roland Heckelmann die Gründung einer Tischtennisabteilung an. Im Nebenzimmer der „Krone“ in Hessental kam ein kleines Häuflein von 8 Personen zusammen, um die neue Sparte aus der Taufe zu heben. Man beschloss unter dem Dach des TSV eine Tischtennisabteilung zu gründen. Gerhard Meiser übernahm die Abteilungsleitung. Der Spielbetrieb konnte jedoch nur „unter Vorbehalt“ aufgenommen werden. Wer wusste schon, ob die Abteilung überhaupt weiter bestehen konnte? Das erste Spiel in Wolpertshausen endete 9:6 für den TSV. Schnell erkannte man aber, dass die neue Sportart weitere Freunde fand. Nachdem der Spielbetrieb aufgenommen worden war, traten 10 neue Mitglieder bei. Deshalb konnten schon 1962 zwei Herrenmannschaften und eine Damenmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet werden. 1964 übernahm Roland Heckelmann die Abteilungsleitung von Gerhard Meiser.

Die Verbandsspiele fanden anfänglich in der alten Baracke neben dem Sportplatz des TSV statt, die beim großen Sturm 1967 vom „Winde verweht“ wurde. Den Tischtennissport jedoch nur mittelbar: Zum Spielbetrieb war die Abteilung bereits 1964 in die neue Turnhalle bei der Grund- und Hauptschule umgezogen. Seit dieser Zeit hatten das Tischtennis verbesserte Spiel- und Trainingsbedingungen. Dies schlug sich in den sportlichen Erfolgen nieder: Sowohl die Damen als auch die Herren errangen zahlreiche Meistertitel und schafften bis 1971 mit den ersten Mannschaften jeweils den Aufstieg in die Landesliga. Bei den Damen erreichten dies die Hessentaler „Eigengewächse“ Wilma Gronbach, Ingrid Krämer, Marianne Breuniger und Hanni Dierolf. Bei den Herren wäre dieser sportliche Erfolg nicht ohne Spielerzugänge aus anderen Vereinen möglich gewesen. Zu dem Hessentaler Spitzenspieler Franz Tomerl scharten sich Jürgen Krämer, Lutz Schiemann und Werner Molitor. Sie bildeten mit anderen Hessentalern eine schlagkräftige Truppe. Viele davon sind noch heute Säulen der Abteilung.

Die Hessentaler Mannschaften waren auch als Partner bei Freundschaftsspielen begehrt und vertraten die Stadt Schwäbisch Hall bei Städtevergleichskämpfen. Höhepunkte dabei waren die Begegnungen mit der Haller Partnerstadt Epinal. Die französischen Sportkameraden kamen einige Male nach Hessental. Ebenso oft war man zu Gegenbesuchen in Epinal. Weitere gesellige Veranstaltungen belebten das Vereinsleben: die alljährliche Wanderung am 1. Mai und der Vereinsausflug, der im zweijährigen Turnus die Abteilung in viele Metropolen Europas führte. Auch passive Mitglieder und Freunde der Abteilung nahmen gerne daran Teil.

Unter Leitung von Roland Heckelmann, den alle liebevoll „Boss“ nannten,  war die TT-Abteilung zu einem festen Bestandteil des Sports in Hall geworden, die auch überregional ein beachtliches Ansehen genoss. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie bei der Ausrichtung von Kreis- und bezirksoffenen Stadtmeisterschaften großes organisatorisches Geschick gezeigt hatte. Deshalb übertrug der Württembergische Tischtennisverband die Ausrichtung der Württembergischen Jugendmeisterschaften und der Deutschen Jugendmeisterschaften 1971 der Abteilung. Auch diese Mammutaufgaben, bei der alle Mitglieder bis aufs äußerste befordert waren, erledigte man mit Bravour.

Gerade die Übertragung der Jugendturniere war auch eine Anerkennung des Verbandes für die hervorragende Jugendarbeit des Vereins. Die „Aktiven“ und die „Jugend“ hatte man organisatorisch bereits 1963 getrennt. Franz Tomerl führte die Jugend bis 1966 und legt den Grundstein, auf dem Eugen Lösch weiter aufbauen konnte.

Das Jahr 1971 war mit der Ausrichtung der überregionalen Meisterschaften und den beiden Mannschaften in der Landesliga organisatorischer und sportlicher Höhepunkt der „Aktiven“. In den folgenden 10 Jahren spielte die erste Herrenmannschaft weiterhin auf hohem Niveau in der Bezirksliga, während die Damenmannschaft in der Landesliga zu einer festen Größe wurde.

1974 übergab Roland Heckelmann, der Motor und Seele der Abteilung war, sein Amt als Abteilungsleiter ab und widmete sich politischen Aufgaben. Er hatte einen würdigen Nachfolger gefunden: Eugen Lösch, der die Jugend bereits zu größeren Erfolgen auf württembergischer Ebene geführt hatte, übernahm nun auch die „Aktiven“. Er legte den Schwerpunkt auf die Jugend, die dadurch einen weiteren Aufschwung erlebte. Sein hohes persönliches Engagement schlug sich insbesondere in der Trainingsarbeit und verschiedenartigen Freizeitaktivitäten nieder: alljährliches Zeltlager auf dem Hüttenhof, Jugendfasching, Weihnachtsfeiern, Schwimmturniere, Ausrichtung einer Jugenddisco und einer Jux-Ralley. Die Tischtennisabteilung war ein derartiger Anziehungspunkt, dass über 100 Jugendliche Spaß an dieser Sportart fanden. Dies ging sogar so weit, dass die Jugendlichen den „Schuppen“ von Eugen Lösch ausbauten, um auch in den Ferien trainieren zu können. Ein ausgeklügeltes Trainingskonzept unter Einbezug der älteren Jugendlichen als Trainer brachte auch eine starke Spitze hervor. Sowohl die Jungen als auch die Mädchen spielten in der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse in Württemberg. Steffen Krämer, der es bis in die Bundesliga schaffte, und auch Martin Wagner, der noch heute in der Verbandsklasse spielt, lernten bei uns den perfekten Umgang mit Schläger und Ball. Aber auch viele anderen sahnten unter dem Zeichen des TSV reihenweise Pokale, Preise und Meistertitel ab. Damit war Hessental im Kreis, Bezirk und darüber hinaus eine feste Größe.

Die Trainer und Betreuer konnten auf Dauer die vielen Fahrten nicht mehr alleine übernehmen. Die Eltern der Spieler mussten für die Spielbetreuung herangezogen werden. Um auch bei ihnen das Interesse für den TT-Sport zu wecken, richtete man Elternturniere aus und rief das „Elterntraining“ ins Leben. Es existiert noch heute und ist aus dem Leben der Abteilung nicht mehr wegzudenken.

1978 holte Eugen Lösch erneut die Württembergischen Jugendmeisterschaften nach Hessental. Dies war ein würdiger Abschluss der „Ära Eugen Lösch“ als Abteilungsleiter. Schon vorher hatte er das Amt des Jugendleiters an Werner Kalmbach übergeben. Die Abteilung führte nun Klaus Dürr. Unter seiner Regie nahmen Anfang der 80er Jahre bis zu 5 Herren- und 4 Damenmannschaften am aktiven Spielbetrieb teil. Die Jugendarbeit setzte Herbert Hanselmann lange Jahre mit hohem persönlichen Engagement fort. Seine Spielerinnen und Spieler errangen viele Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene.

Wie in anderen Bereichen, so machte auch die gesellschaftliche Entwicklung vor dem Tischtennissport nicht halt. Neue Sportarten wie Tennis kamen auf. Aber auch das sonstige Freizeitangebot vergrößerte sich und das Ehrenamt geriet in eine Krise. Es wurde immer schwieriger, Trainer und Betreuer für den Tischtennissport zu finden. Dies schlug sich auch in der Abteilungsführung nieder. Seit 1981 gab es deshalb mehrere Wechsel. Der zeitraubenden ehrenamtlichen Tätigkeit widmeten sich Otto Windmüller, Franz Tomerl, Werner Molitor, Wilhelm Merz, Robert Merz, Werner Kalmbach und Eugen Heinold. Sie stellten nicht selten Familie und Beruf zeitweise in den Hintergrund, um die Abteilung weiterzuführen.

Sportlich gesehen war Hessental zu Beginn der 80er Jahre in Hall noch führend. Martina Bronner war eine der stärksten Spielerinnen im Bezirk und die erste Damenmannschaft spielte bis in die 90er Jahre in der Bezirksliga. Die erste Herrenmannschaft konnte diese Klasse nicht halten. Nachdem sie jahrelang noch zu den Spitzenteams der Kreisliga gehörte, spielt sie heute in der Kreisklasse A. Dort redet sie bei der Vergabe der Meisterschaft mit.  Die Damen spielen in der Bezirksklasse.

Nach Roland Kalmbach und Helmut Orvat übernahm Martin Berger 1986 das Amt des Jugendleiters. Er stellte die Jugend wieder auf eine breitere personelle Basis und konnte bei vielen ABC-Schützen die Freude fürs Tischtennis wecken. Bald stellten sich auch sichtbare Erfolge ein: Weitere Jugendmannschaften spielten in den jeweiligen Altersklassen. Auch bei Turnieren fuhr man manchen Titel ein, ohne jedoch das Niveau der 70er Jahre zu erreichen. Martin Berger wurde von Peter Ehrlich, Robert Merz und Eugen Heinold abgelöst. Unter ihm - mit tatkräftiger Unterstützung von Eugen Lösch - erlebte die TT-Abteilung einen weiteren großen sportlichen Erfolg: Die Mädchen schafften den Aufstieg in die Verbandsliga und zeigten was gute Hessentaler Schule ist. Dieses Team bildet heute den Kern der ersten Damenmannschaft.

Der Zusammenhalt und das Gesellige, das die Abteilung schon bei ihrer Gründung ausgezeichnet hat, ist noch heute ein festes Bindeglied. Viele sind in der Zwischenzeit eben „etwas“ älter geworden. Doch auch die jüngeren gehen gerne auf die Vereinausflüge mit, die nicht mehr im zweijährigen Turnus, sondern neben der Maiwanderung nunmehr jedes Jahr ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens sind.